Die Aufgabe des Innenarchitekten ist die Planung von Innenräumen und eventuelle damit verbundene bauliche änderung von Gebäuden unter Berücksichtigung gestaltender, technischer, wirtschaftlicher, ökologischer und sozialer Gesichtspunkte. Die planerischen Tätigkeiten des Innenarchitekten sind sehr vielseitig und anspruchsvoll. Neben Wohnräumen sind dies unter anderem auch Hotels, Restaurants, Museen, Theater, Schulen, Werkstätten, Läden, Arbeitsräume, Büros, Bahnhöfe, Flughäfen, Sakralgebäude, Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen und temporäre oder mobile Räumlichkeiten.
Bei der Gestaltung berücksichtigt der Innenarchitekt nicht nur die strukturelle Gliederung der Räumlichkeiten, Farb- und Lichtkonzepte, Material- und Produktauswahl und die Integration von Medien und Technik, sondern auch die Zusammenstellung und Konstruktion von Möbeln und Ausbauten. Innenarchitekten tragen maßgeblich dazu bei, den Ansprüchen und Wertvorstellungen der Wohn- und Arbeitswelt sowie der Geschäfts- und Freizeitbranche gestalterischen Ausdruck zu verleihen. Innenarchitekten erstellen Bauvorlagen und koordinieren und rationalisieren die Ausführung. Dabei beraten und betreuen sie den Auftraggeber bei allen Fragen rund um die Planung und Ausführung des Bauvorhabens.
Innenarchitekten sind Fachleute in den Bereichen Ästhetik und Raumatmosphäre. Sie nutzen Objekte mit den passenden Funktionseigenschaften und Konstruktionen, um einen für den jeweiligen Zweck idealen Innenraum zu schaffen. Zu den Arbeitsfeldern des Innenarchitekten gehören die Innenraumgestaltung von neuen oder bereits bestehenden Gebäuden, sowie die Planung von eventuellen baulichen Änderungen, die mit der Innenraumgestaltung einhergehen. Dabei berücksichtigt der Innenarchitekt das körperliche, seelische und soziale Wohlbefinden des Menschen.
Die Berufsbezeichnung Innenarchitekt ist gesetzlich geschützt. Nur wer bei der Architektenkammer eingetragen ist, dard sich Innenarchitekt nennen. Bei der Eintragung müssen bestimmte Qualifikationen nachgewiesen werden, einschließlich eines abgeschlossenen Hochschulstudiums im Fach Innenarchitektur, zweijähriger Berufspraxis nach dem Studium und fachspezifischer Weiterbildung. Innenarchitekten arbeiten auf der gesetzlichen Grundlage der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI) und halten sich an die anerkannten Regeln der Technik und Baukunst. Dazu gehören unter anderem Gebäudetechnik, Statik, Bauphysik und Brandschutz.
Ausbildung
In Deutschland kann der Studiengang Innenarchitektur an verschiedenen Akademien, Fachhochschulen und Hochschulen absolviert werden. Das Studium, das noch vor wenigen Jahren mit den akademischen Titeln Diplomingenieur oder Diplom-Designer für Innenarchitektur abgeschlossen wurde, wird heute in der Regel mit einem Bachelor oder Master abgeschlossen. In Österreich gibt es verschiedene Fachhochschulen, die einen Studiengang in Innenarchitektur, Innenraumgestaltung oder Möbeldesign, beziehungsweise Möbelbau anbieten. Auch die New Design University in St. Pölten bieten einen Studiengang in Innenarchitektur und 3D-Gestaltung.
In der Schweiz werden Innenarchitekten an Fachhochschulen oder Höheren Fachschulen ausgebildet. Für die Zulassung zur Fachhochschule ist ein Gymnasialabschluss oder eine Berufsmaturität erforderlich. Der Studiengang umfasst sechs Semester in Vollzeitausbildung. Bei fachfremder Vorausbildung muss außerdem ein Berufspraktikum von zwei Semestern oder ein gestalterischer Vorkurs absolviert werden. Dieser Studiengang wird mit einem Bachelor of Arts abgeschlossen. Er wird zurzeit an der Fachhochschule Nordwestschweiz, an der Hochschule für Gestaltung und Kunst und am Institut Innenarchitektur und Szenografie angeboten.Der Ausbildungsweg Höhere Fachschule wird in Chur (ibW Graubünden) und in Zürich (BBZ) angeboten. Voraussetzung für den Zugang zur Höheren Fachschule (früher Technikerschule) ist eine abgeschlossene Berufsausbildung in einem einschlägigen Fachbereich oder der erfolgreiche Abschluss eines zweisemestrigen Baugrund- oder Interiordesign-Kurses. Das Studium ist berufsbegleitend und dauert siebeneinhalb Semester mit einem Abschluss als Dipl.Tech.Innenarch. HF.