Was ist Innenarchitektur?

Innenarchitektur ist ein Berufszweig der Architektur, der sich mit der Planung und Gestaltung von Innenräumen befasst. Neben ästhetischen und künstlerischen Aspekten, wie Farben, Formen und Licht, zieht die Innenarchitektur auch konstruktive und technische Belange in Erwägung. Ein ganzheitliches Gesamtkonzept wird erstellt, das dann die Grundlage für die Auswahl der Farben, Textilien und Einrichtungsgegenstände bildet. Die Berufsbezeichnung des Innenarchitekten ist im deutschen Architektenrecht verankert und gesetzlich geschützt.

Das Fachgebiet Innenarchitektur hat seine Anfänge im siebzehnten Jahrhundert, als in bürgerlichen Haushalten in Holland der Begriff Wohnraum erstmals Bedeutung erlangte. Zur gleichen Zeit begann man in Frankreich damit, Tapeten, Vorhänge und Polsterbezüge so aufeinander abzustimmen, dass ein harmonisches Gesamtbild entstand. Doch erst im neunzehnten Jahrhundert wurde Innenarchitektur zu dem, was wir heute darunter verstehen. Jetzt hatte man separate Räume für verschiedene Zwecke, wie Wohn-, Ess- und Schlafzimmer. Außerdem spiegelte die Einrichtung verschiedener Räume die Persönlichkeit und den Geschmack der Bewohner wider.

Heute kommt der Innenarchitektur zunehmende Bedeutung zu, da in den industrialisierten Ländern nicht mehr so viel neu gebaut wird, sondern bereits bestehende Gebäude saniert, modernisiert und umgestaltet werden. Außerdem ist es heute allgemein anerkannt, dass die Umgebung einen starken Einfluss auf das körperliche und geistige Wohlbefinden des Menschen ausübt. Daher fließen Elemente der Gestaltungstherapie und der dekorativen Kunst in die Arbeit des Innenarchitekten mit ein.